Geschäftsmodell Nachhaltigkeit

Welche Chancen Energie- und Mobilitätswende eröffnen

Editorial

Illustration im Bleistift-Stil eines Mannes mit kurzen, welligen Haaren, der einen eleganten Anzug trägt.
© Bernd Schifferdecker
Tobias Höpfer, Teamleiter »Smart Energy Systems«

Liebe Leserinnen und Leser,

bereits 1896 formulierte der schwedische Physiker und Chemiker Svante Arrhenius die These, dass das vom Menschen emittierte CO2 das Klima verändern könnte. Mehr als 80 Jahre später, im Jahr 1979, mündete der erste weltweite Klimagipfel in einem Aufruf, die Erderwärmung zu begrenzen. Und heute? Weitere 46 Jahre später steigen die CO2-Emissionen allen Warnungen zum Trotz noch immer.

Warum gelingt es der Menschheit nicht, dieses zentrale Problem zu lösen? Eine Antwort liefert die Psychologie: Sie zeichnet das Bild eines Menschen, der gut auf akute Gefahren reagieren kann. Mit abstrakten Gefahren hingegen weiß er nur bedingt umzugehen. Also verdrängt oder leugnet er lieber, anstatt zu handeln. Oder versteckt sich in der Herde, anstatt mutig voranzuschreiten. Oder schaut auf andere, anstatt sein eigenes Verhalten kritisch zu hinterfragen. Das ist alles allzu menschlich.

Man kann diese psychologische Barriere durchbrechen, wenn man Nachhaltigkeit nicht mehr nur als Bürde, sondern auch als Chance sieht. Als Institut forschen wir deshalb gemeinsam mit unseren Partnern an Lösungen und Konzepten, die nachhaltiges Verhalten belohnen. Im Projekt »ESSEM« arbeiten wir daran, das Fahrradfahren sicherer zu machen. Mit »ubstack« haben wir ein Tool entwickelt, das E-Flotten effizient managt. Im Projekt »Cyclometric« erforschen wir, wie sich nachhaltige industrielle Produktion für Unternehmen lohnt. Und mit dem Projekt »BANULA« wollen wir den Betrieb und die Nutzung von Ladestationen vereinfachen.

So unterschiedlich diese Projekte sind, sie haben doch eines gemeinsam: Sie betrachten Nachhaltigkeit zwar auch als moralische Verpflichtung, ihr Ziel ist es aber, umweltfreundliches Verhalten attraktiv und profitabel zu machen. Das nennen wir »Geschäftsmodell Nachhaltigkeit« – und laden Sie zum Mitmachen oder Nachahmen ein.

Ich wünsche Ihnen viel Freude mit der neuen Ausgabe von »FORWARD!

 

Schwerpunkt Energie und Mobilität

Eine Stadt zeigt Gefühl

Wo fühlen sich Radfahrende unsicher? Das Projekt »ESSEM« liefert Antworten.

 

Schwerpunkt Energie und Mobilität

Alles umsteigen, bitte!

Unsere Infografik zeigt, wie es um Energie- und Mobilitätswende in Deutschland bestellt ist.

 

Schwerpunkt Energie und Mobilität

Vom Wandel profitieren

Sebastian Stegmüller und Tobias Höpfer im Gespräch.

 

Schwerpunkt Energie und Mobilität

Flottenmanagement neu gedacht

Aus dem Labor auf den Markt: Das Tool »ubstack« hilft, Fuhrparks zu organisieren.

 

Schwerpunkt Arbeitswissenschaft

Kreislaufwirtschaft mitdenken – von Anfang an

Eine Software hilft Unternehmen, nachhaltiger zu produzieren.

 

Aus dem IAO-Blog

Mit Quantencomputing KI aufs nächste Level heben

Automatisiertes Lernen beschleunigen – mit Quanten-ML

 

Nachgeforscht

Enter gut, alles gut

Auf den Spuren der neuen Digitalkultur

 

Nachgeforscht

Das fahrende Labor

Wie fühlen sich Menschen, wenn das Auto selbst fährt? Eine Studie sucht Antworten.

 

Forschen im Netzwerk

Krisen besser meistern

 Stefan Voßschmidt vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) im Interview.

 

Wissen kompakt

Eine für alle

Das Projekt »BANULA« schafft Ordnung im unübersichtlichen Ladesäulen-Wald.

 

Faszination Forschung

Der Wegbereiter

Dr. Truong Le im Portrait.

 

Printversion

»FORWARD 1/25

Ohne Energiewende keine Mobilitätswende – und umgekehrt. Wie hängen smarte Energiesysteme und innovative Mobilitätslösungen zusammen? Und wie schaffen wir es, Nachhaltigkeit zwar auch als moralische Verpflichtung zu sehen, umweltfreundliches Verhalten aber ebenso attraktiv und profitabel zu machen? Diesen und weiteren Fragen widmen wir uns unter dem Titel »Geschäftsmodell Nachhaltigkeit« in der Ausgabe 1/25 von »FORWARD, dem Magazin des Fraunhofer IAO und des IAT der Universität Stuttgart.

 

Wie gefällt Ihnen unser Magazin?

Wir möchten Ihre Meinung zur aktuelle Ausgabe 1/25 von »FORWARD erfahren. Die Umfrage dauert nur 2-3 Minuten und ist komplett anonym. Danke für Ihre Teilnahme!