Eine für alle

Ladeinfrastruktur

Den eigenen Stromanbieter an jede Ladesäule mitnehmen? Das Projekt »BANULA« macht’s möglich – und bringt Transparenz und Zuverlässigkeit in einen undurchsichtigen Markt.

Hohe Ladepreise, viele Ladekarten: Wer ein E-Auto fährt, steht vor einem Dschungel der Angebote. Und wer als Unternehmer oder Hausbesitzer eine Ladesäule besitzt, stellt diese E-Auto-Fahrenden oft nicht zur Verfügung, weil der administrative Aufwand der Stromabrechnung zu hoch ist. Eine Lösung für diese Probleme bietet das Projekt »Barrierefreie und Nutzerfreundliche Lademöglichkeiten«, kurz: BANULA. Es ermöglicht Kundinnen und Kunden, den Strom ihres eigenen Hauslieferanten oder der eigenen Photovoltaik-Anlage an jeder Ladesäule zu tanken. Und es nimmt den Menschen oder Institutionen, die Ladesäulen betreiben, viel Arbeit ab. Wer in welcher Form von »BANULA« profitieren kann, erfahren Sie hier. 

© Jochen Schievink

Illustration eines Stromanbieters, der Elektromobilität unterstützt. Ein Mann mit Laptop steht neben mehreren Ladesäulen, an denen ein gelbes E-Auto aufgeladen wird. Gedankenblasen zeigen Energiequellen wie Atom- und Windkraft sowie ökologische Auswirkungen auf Tiere.
© Jochen Schievink

Stromlieferanten, EMPs und Direktvermarkter

In der BANULA-Welt haben neben dem Fahrstrombereitsteller auch Stromlieferanten und Direktvermarkter Zugang zu den Ladesäulen. Damit ist es beispielsweise möglich, den Strom einer Windanlage zeitgleich an einer Ladesäule zu laden und so einen wichtigen Beitrag zur Energiewende zu leisten. 

Illustration eines öffentlichen Ladeparks für Elektrofahrzeuge. Eine Frau in roter Latzhose winkt neben mehreren Ladestationen, die hinter einem gelben E-Auto stehen. Ein Mann schließt das Fahrzeug an eine Ladesäule an.
© Jochen Schievink

Ladepunktbetreiber

CPO (»Charge Point Operator«) nennen sich Menschen, Institutionen oder Unternehmen, die E-Ladesäulen betreiben. Neben dem Ladesäulenbetrieb kaufen sie Strom ein und verkaufen diesen an die Kundinnen und Kunden. Dieser Stromein- und verkauf geht im BANULA-Modell auf den »Fahrstrombereitsteller« (FSB oder englisch EMP) der Kundinnen und Kunden über, sodass sich ein CPO auf sein Kerngeschäft, den Ladeinfrastrukturbetrieb, konzentrieren kann. Dafür erhält er eine Gebühr, das Infrastrukturentgelt. Und eine Ladesäule, an die man den eigenen Stromvertrag »mitnehmen« kann, ist für Kundinnen und Kunden natürlich viel interessanter als eine, bei der man an einen anderen Fahrstrombereitsteller gebunden ist. 

Illustration eines nachhaltigen Lebensstils im Eigenheim. Links steht eine Frau mit Gießkanne neben einem großen Baum und winkt. In der Mitte befindet sich ein Haus mit Solarpanels auf dem Dach. Rechts lädt ein Mann ein gelbes Elektroauto an einer Wallbox auf.
© Jochen Schievink

Eigentümerinnen und Eigentümer von Ein- oder Mehrfamilienhäusern

Parkplätze von Wohnhäusern sind sehr geeignete Ladesäulen-Standorte. Wer hier in seinem Eigentum lebt, kann die Ladesäule anderen zur Verfügung stellen, ohne sich um die Abrechnung zu kümmern. Wer sein Eigentum nicht selbst nutzt, bietet seinen Mieterinnen und Mietern die Nutzung an – und hat auch hier dank »BANULA« nichts mit der Abrechnung des Stroms zu tun. Einziger Aufwand: die Verwaltung einer Bereitstellungspauschale für die Nutzung der Säule.  

Illustration eines nachhaltigen Arbeitsalltags. Links steht eine Frau im Business-Outfit vor einem Bürogebäude und winkt. Rechts lädt ein Mann ein gelbes Elektroauto an einer Ladestation auf. Im Hintergrund sind grüne Büsche und ein modernes Firmengebäude zu sehen.
© Jochen Schievink

Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber

Unternehmen, die Ladesäulen auf ihren Parkplätzen betreiben, können deren private Nutzung durch Mitarbeitende anbieten, ohne sich mit dem Verkauf des Stroms – und allem, was administrativ und steuerrechtlich damit zu tun hat – zu beschäftigen. Die Hemmschwelle, Ladesäulen zur Nutzung anzubieten, sinkt. 

Weitere Informationen

Unser Beitrag zur Ladeinfrastruktur hat Ihnen gefallen? Folgend finden Sie weiterführende Informationen zum Thema.

 

Projekt

BANULA

Nach wie vor gibt es in Deutschland große Unterschiede in der Qualität von Ladesäulen für Elektrofahrzeuge. Aber wie lässt sich ein einheitlicher Standard schaffen? Im Projekt BANULA hat das Fraunhofer IAO an Lösungen geforscht, um ein kundenorientiertes, reibungsloses und netzverträgliches Laden zu gewährleisten.

 

Projekt

Verbundprojekt LamA

Das Verbundprojekt LamA Laden am Arbeitsplatz wird von sieben Fraunhofer-Instituten an insgesamt 18 Standorten durchgeführt. Dort werden neue Ladepunkte etabliert. Ziel des Projektes ist es eine umweltverträgliche Weiterentwicklung betrieblicher Mobilitätsoptionen und die Mobilität der Mitarbeitenden zu fördern. So soll Mobilität sicherer, effizienter, nachhaltiger und kostengünstiger werden.

Forschungsbereich

»Smart Energy and Mobility Solutions«

Der Forschungsbereich erarbeitet Lösungen und Methoden zur Generierung, Gestaltung, Einführung und Bewertung neuer Produkt-, Prozess- und Service-Innovationen im Zuge des Mobilitäts- und Energiewandels. Aktuelle Projekte umfassen die Erarbeitung und Umsetzung individueller Mobilitäts- und Energiekonzepte oder die Transformation von Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge.

Leistungsangebot

Elektromobilität in Unternehmen

Wir unterstützen Sie bei der Transformation zur nachhaltigen betrieblichen Mobilität.

 

Aus dem Magazin »FORWARD

Dieser Beitrag ist Teil des Magazins 1/25 des Fraunhofer IAO und des IAT der Universität Stuttgart.