
Virtuelle Kolleginnen und Kollegen der nächsten Generation
Während die Arbeitsforschung in den 1980er-Jahren das Aufkommen des PCs in Büros und Robotern in Fabriken begleitete, entsteht heute ein neuer Megatrend: Virtuelle Kolleginnen und Kollegen – keine Roboter, sondern digitale Avatare, die unseren hybriden Arbeits- und Bildungsalltag erweitern.
Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO hat gemeinsam mit der Digitalagentur b.ReX eine neue Generation fotorealistischer, KI-gestützter Avatare zum Leben erweckt: die Added Value Avatars (AVA).
AVA sind branchenübergreifend einsetzbar – von Verwaltung, Bildung und Gesundheitswesen bis zu Industrie, Tourismus und Kultur.
Stellen Sie sich vor: Ein virtueller Kollege begrüßt Sie im Meeting, präsentiert aktuelle Zahlen, beantwortet Fragen mit Quellenangabe, moderiert, erstellt automatisch das Protokoll und bleibt bei all dem stets objektiv. AVA macht das möglich – heute.
Ein AVA (Added Value Avatar) ist ein digitaler, KI-gestützter Experte, der Aufgaben wie Beratung, Support, Wissensvermittlung oder Moderation übernimmt.
AVA kann online oder lokal betrieben werden – vollständig datenschutzkonform.
Lernende können mit einem Avatar ihrer Lehrkraft Prüfungen üben, Fragen stellen und Erklärungen abrufen – auch nach dem Unterricht. Mehr Inklusion, bessere Betreuung, flexible Lernzeiten.
Digitale Personas simulieren Zielgruppen wie Ärztinnen oder Köche. Unternehmen erhalten realitätsnahes Feedback in frühen Entwicklungsphasen – effizient und ressourcenschonend.
Komponente | Funktion |
Unreal Engine + MetaHuman | Fotorealistische Darstellung virtueller Personen |
Text to Speech (TTS) + Sprachsynthese | Synchrone Lippenbewegungen und passende Stimme |
Sprachmodell (LLM) | Natürliches Sprechen und Verstehen in Echtzeit |
Lokales RAG-System | Kontextwissen + Quellenangabe |
Teams-Integration + 3D-Streaming | Flexible Nutzung in hybriden Arbeitsumgebungen |
Datenschutz | Lokale Verarbeitung und volle Kontrolle über Daten |
Das Fraunhofer IAO forscht seit den 1990er-Jahren an immersiven Technologien: CAVEs, XR, Expertensysteme.
Ein Meilenstein: 2022 wurde der historische Namensgeber Joseph von Fraunhofer als Avatar zum Leben erweckt – zunächst als einfaches Sprach-Exponat.
Heute ist Joseph ein voll interaktiver, KI-gestützter Avatar, der Wissen vermittelt, auf Fragen antwortet und in Meetings integriert werden kann.
Zur technologischen Einordnung wurde das LAIA²-Modell (Level-based AI-Avatar Assessment) entwickelt – ein Reifegradmodell ähnlich den SAE-Leveln im autonomen Fahren. Es definiert 7 Entwicklungsstufen, von einfachen Chatbots bis zu visionären Multi-Präsenz-Avataren.
Die Entwicklung von AVA steht nicht isoliert, sondern ist Teil einer umfassenderen Forschungsstrategie des Fraunhofer IAO zum industriellen Metaversum.
Virtuelle Avatare werden hier nicht als bloße Sprachassistenten auf Bildschirmen verstanden, sondern als neue Form der Mensch-Technik-Interaktion in immersiven, hybriden und vernetzten Arbeitswelten.
Virtuelle Avatare sind damit – wie Generative KI – ein zentraler Baustein, aber nur eine Komponente eines ganzheitlichen Ökosystems zukünftiger Wertschöpfung in virtuellen Welten.
Der Innovation Hub eXtended Worlds bietet Unternehmen einen praxisnahen Zugang zur nächsten Generation immersiver Technologien – von Avataren über XR bis hin zum Metaversum.
Angewandte Forschung zeigt: Die Virtualisierung von Services, Produktentwicklung oder Kundeninteraktion kann Ressourcen sparen, Erlebnisse neu gestalten und Wertschöpfung steigern.
Die Robotik hat ihre Olympiaden – Avatare bisher nicht. Das ändert sich 2026:
Das Fraunhofer IAO startet im Rahmen der XR-Expo (28./29. April 2026, Stuttgart) die
Grand Virtual Avatar Challenge – Europas erster Wettbewerb für KI-Avatare.
Interesse an einer Teilnahme oder Kooperation? Schreiben Sie an: presse@iao.fraunhofer.de
Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO erforscht seit über 30 Jahren die digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft.
Im Fokus: Künstliche Intelligenz, New Work, XR-Technologien, Mensch-Technik-Interaktion und nachhaltige Innovationen.
Mit AVA setzt das Institut einen Meilenstein auf dem Weg zu empathischen, transparenten und skalierbaren digitalen Kolleginnen und Kollegen.
Ein AVA (Added Value Avatar) ist ein digitaler, KI-gestützter Experte, der im Unternehmen Aufgaben wie Beratung, Training, Support oder Wissensvermittlung übernimmt. Er kann Informationen bereitstellen, an Meetings teilnehmen und Prozesse aktiv unterstützen – wie ein digitales Teammitglied.
AVA sieht dank fotorealistischer 3D-Technologie (Unreal Engine und MetaHuman) aus wie ein echter Mensch. Er spricht natürlich, reagiert in Echtzeit auf Fragen und kann sich in Gespräche einbringen – ob im Meeting oder im direkten Dialog.
Ein lokales Wissenssystem (RAG) versorgt AVA mit aktuellen Unternehmensinformationen und Quellen.
AVA kann online oder offline betrieben werden – datenschutzkonform und sicher.
Durch die Integration in Microsoft Teams kann AVA an Meetings teilnehmen, Fragen beantworten und Protokolle erstellen.
Ergebnis: Ein verlässlicher, digitaler Kollege, der Wissen verfügbar macht und Abläufe beschleunigt.
AVA besteht aus drei zentralen Komponenten:
Sprachmodell – versteht gesprochene Sprache, formuliert Antworten in Echtzeit und passt sich an Gesprächspartnerinnen und -partner an.
RAG-Wissenssystem – greift auf Unternehmensdaten, Richtlinien, Handbücher, FAQs etc. zu und belegt Antworten mit Quellen.
AVA kann lokal (on-premises) oder online betrieben werden. Das bedeutet volle Kontrolle über Daten – ein wichtiger Punkt für Datenschutz und Sicherheit.
Ja. AVA kann komplett lokal auf Unternehmensservern betrieben werden – ohne externe Datenübertragung. Das bedeutet volle Datenhoheit, keine Abhängigkeit von Cloud-Anbietern und DSGVO-konforme Nutzung.
Absolut. AVA kann mit spezifischem Fachwissen gefüttert werden – z. B. mit internen Richtlinien, Produktwissen oder Projektdaten. Dadurch spricht jeder AVA genau die Sprache des jeweiligen Fachbereichs.
Ja. Unterschiedliche Avatare können verschiedene Rollen übernehmen – etwa Trainerin bzw. Trainer, Support-Mitarbeitende oder Expertinnen und Experten für ein Fachgebiet. So lassen sich Teams und Abteilungen gezielt unterstützen.
Einfach per Sprache oder Chat – direkt in Microsoft Teams oder in einer separaten Anwendung. AVA versteht Fragen, antwortet kontextbezogen und kann sogar aktiv Vorschläge machen oder mitdiskutieren.
Der technische Aufwand hängt vom Einsatzszenario ab. Ein Basis-AVA kann in kurzer Zeit eingerichtet werden. Fachspezifische Anpassungen und Wissensintegration erfolgen modular und skalierbar – Schritt für Schritt. Wir beraten Sie gerne.
Nein – AVA ergänzt Teams, er ersetzt sie nicht. Er übernimmt Routine- und Wissensaufgaben, damit Menschen sich auf strategische, kreative und zwischenmenschliche Themen konzentrieren können.
Im Innovation Hub eXtended Worlds können Interessierte AVA live erleben, Ideen ausprobieren und eigene Szenarien entwickeln. Bitte melden Sie sich bei uns für weitere Informationen an presse@iao.fraunhofer.de.