DigitalKonferenz  /  29. September 2022, 08:00 - 13:30 Uhr

»Virtueller TÜV« für automatisiertes Fahren

Abschlusssymposium des öffentlichen Projekts RELAI (Risk Evaluation with a Learning AI)

Wie kann sichergestellt werden, dass sich automatisierte Fahrzeuge wirklich so verhalten, wie wir es von ihnen erwarten? Besonders kritische Situationen mit schwächeren Verkehrsteilnehmenden müssen abgesichert sein, damit automatisiertes Fahren innerhalb der Gesellschaft akzeptiert wird. Im Abschlusssymposium zum Projekt »RELAI« beleuchten Expertinnen und Experten mit Impulsvorträgen die verschiedenen Aspekte der Erwartungskonformität rund um das Fahrverhalten automatisierter Fahrzeuge und zeigen auf, wie wir von realen Verkehrsdaten zu synthetischen Prüfszenarien kommen, die das Fahrverhalten gezielt abprüfen können..  

 

Besonders in kritischen Situationen mit schwächeren Verkehrsteilnehmenden, die zu Fuß oder auf dem Rad unterwegs sind, bedarf es einer Absicherung des automatisierten Fahrens. Wie kann für seltene, aber potenziell kritische Situationen zwischen automatisierten Fahrzeugen und Passanten oder Radfahrenden gezielt geprüft werden, ob das automatisierte Fahrzeug sich richtig verhält? Auf welchem Weg kann dabei nicht nur objektiv sicheres Verhalten, sondern auch das Sicherheitsgefühl der beteiligten Nutzenden in Prüfszenarien berücksichtigt werden? Welche Anforderungen müsste ein »virtueller TÜV« für solche Szenarien erfüllen, um von Fahrzeugherstellern, Gesetzgeber sowie Bürgerinnen und Bürgern gleichermaßen genutzt werden zu können?

Im Forschungsprojekt »RELAI« (Risk Evaluation with a Learning AI) haben die Projektpartner (EDI GmbH, IPG Automotive GmbH, Fraunhofer IOSB und IAT der Universität Stuttgart) ein Vorgehen entwickelt, um künftig aus Realverkehrsdaten automatisiert unterschiedliche Trainings- und Prüfszenarien für eine erwartungskonforme Fahrzeugautomation zu erstellen. Das IAT der Universität Stuttgart, das eng mit dem Fraunhofer IAO kooperiert, entwickelte dabei eine nutzerzentrierte Methode zur Erhebung kritischer Situationen im Realverkehr. Außerdem überprüfte das Forschungsteam in Nutzerstudien, wie Fahrerinnen und Fahrer einerseits und Fußgängerinnen und Fußgänger andererseits das subjektive Risiko einer Situation abhängig von Kontextparametern bewerteten. Auf dem Abschlusssymposium stellt das Forschungsteam die Erkenntnisse aus dem Projekt vor, die um Fachvorträge weiterer Expertinnen und Experten zum Thema Fahrverhalten automatisierter Fahrzeuge ergänzt werden (in englischer Sprache). 

Einen einfachen Zugang rund um das Thema »virtueller TÜV« bietet außerdem ein Übersichtsvortrag (auf Deutsch) im Anschluss an die Veranstaltung, der interessierten Bürgerinnen und Bürgern einen Einblick in verschiedene Szenarien zum Prüfen automatisierter Fahrzeuge gibt und Raum für Fragen und Diskussionen lässt. 

 

Die Veranstaltung richtet sich an

Der Übersichtsvortrag am Ende der Veranstaltung richtet sich an interessierte Bürgerinnen und Bürger, die mehr über den »virtuellen TÜV« erfahren möchten. Die in englischer Sprache gehaltenen Vorträge richten sich an Expertinnen und Experten aus Industrie und Wissenschaft zum Thema Absicherung automatisierter Fahrzeuge, erwartungskonformes Fahrverhalte sowie Risikobewertung aus menschlicher Sicht.