Die industrielle Wertschöpfung steht unter massivem Veränderungsdruck. Globale Krisen, technologische Umbrüche, neue Kundenbedürfnisse sowie steigende Anforderungen an Nachhaltigkeit fordern Unternehmen heraus, ihre Geschäftsmodelle und Produkte grundlegend zu überdenken. Die neue Studie »Industrial Transformation« des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO im Rahmen der Fraunhofer Heilbronn Forschungs- und Innovationszentren HNFIZ analysiert diese Entwicklungen und zeigt anhand konkreter Unternehmensbeispiele, wie tiefgreifende Transformationen erfolgreich gestaltet werden können. Ziel ist es, Orientierung und methodische Ansätze zu bieten, um Wertschöpfung in Unternehmen aus Industrie und Dienstleistung zukunftsfähig, resilient und nachhaltig aufzustellen.
Industrial Transformation Governance: Ein Kompass für den Wandel
Im Zentrum der Studie steht das Konzept der Industrial Transformation Governance – ein strukturierter Orientierungsrahmen, der Unternehmen bei der Planung, Umsetzung und Steuerung tiefgreifender Veränderungsprozesse unterstützt. Es beschreibt, wie bestehende Wertschöpfungsmuster durch neue Operating Models (Betriebsmodelle), Geschäftsstrategien und Kompetenzen ersetzt werden können, um langfristig widerstandsfähig, effizient und nachhaltig zu wirtschaften. Die Governance dient dabei als Planungsinstrument, mit dem Unternehmen ihr Operating Model – also das Zusammenspiel aller für die Wertschöpfung relevanten Ressourcen, Prozesse und Strategien – gezielt und ganzheitlich neu ausrichten können. »Die Transformation industrieller Wertschöpfung ist kein isolierter Technologieschritt, sondern ein fundamentaler organisatorischer Umbau des Unternehmens. Industrial Transformation Governance beschreibt, wie Sie diesen Wandel aktiv strategisch steuern, statt ihm hinterherzulaufen«, erklärt Dr. Moritz Hämmerle, Leiter des Forschungsbereichs »Cognitive Engineering and Production« am Fraunhofer IAO und Mitautor der Studie.