Neue Produkte müssen heutzutage immer schneller, flexibler und kostengünstiger entwickelt werden. Hinzu kommen der globale Wettbewerb sowie der Wandel der Arbeitsstrukturen. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen kann die Digitalisierung entscheidend beitragen. Mithilfe geeigneter Methoden, Software und einem neuen Leitbild im Engineering können sich Unternehmen dem Wandel der Arbeitsstrukturen stellen und sich im Wettbewerb stark positionieren. Um insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zu unterstützen, die vor wichtigen Schritten in Richtung Digitalisierung und Automatisierung stehen, hat CODE_n/de:hub future.industries gemeinsam mit dem Fraunhofer IAO, den regionalen DigiHubs sowie anderen Netzwerkpartnern die »Digitalisierungstour BW 2021« initiiert. »Als Teil der bundesweiten Digital Hub Initiative gehört es zu unseren Aufgaben, den Mittelstand mit Innovationspartnern aus Wissenschaft und Gründerszene zu vernetzen. Die Idee zur Digitalisierungstour BW 2021 ist aus der Frage entstanden, wie sich neueste Erkenntnisse der Forschung für praktikable Lösungen vor Ort nutzbar machen lassen. Hier wollen wir gemeinsam Antworten suchen und Impulse setzen – und um diesen Prozess in Gang zu setzen, kommen wir den Unternehmen in Baden-Württemberg mit der Tour im wahrsten Sinne des Wortes entgegen«, so Christian Lorenz von CODE_n. Vom 20. September bis Mitte Oktober 2021 tourt das »Mobile Plug-In Labor« des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO durch verschiedene Stationen in Baden-Württemberg, u. a. Stuttgart, Künzelsau, Pforzheim, Reutlingen, Offenburg, Freiburg, Ulm und Friedrichshafen. Anhand interaktiver Anwendungsbeispiele zeigt es, wie ein digitaler, ASE-gestützter Produktentwicklungs- und Produktionsprozess von der Ideenskizze bis hin zum Endprodukt aussehen kann. Ziel der Tour ist es, Unternehmen vor Ort mit einer Mischung aus praxisnahen Workshops und Vorträgen sowie einem Labor zum Anfassen zu erreichen, sie für die Chancen der Digitalisierung zu sensibilisieren und so zur Zukunftssicherung ihrer Standorte beizutragen. Am 20. September 2021 startet die Digitalisierungstour im Beisein ihrer Schirmherrin, der baden-württembergischen Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.
Durch Vernetzung und Austausch zu neuen Impulsen für die Stärkung der Region
Im November 2019 begann das Fraunhofer IAO mit dem Aufbau eines Digitalisierungs-Demonstrators in einem Container, dem »Mobile Plug-In Labor«. Vom kundenindividuellen Design eines Produkts über die Simulation und VR-Visualisierung eines Digitalen Zwillings bis hin zur Fertigung on demand werden darin alle wesentlichen innovativen industriellen Prozesse abgebildet. Dafür ist das Lab mit einer durchgängigen IT-Architektur für die Produktentstehung, einer Virtual Reality Umgebung und einer Lernfabrik ausgestattet. Das Fraunhofer IAO demonstriert aber nicht nur die Prozessabläufe wie Univ.-Prof. Dr.-Ing. Oliver Riedel, Institutsleiter am Fraunhofer IAO, erklärt: »Wir wollen nicht nur einen Impuls geben, was digital durchgängige Produktentstehung bewirken kann, sondern einzelne Unternehmen ganz konkret und individuell bei ihrem Einstieg in ihren eigenen Anwendungsfall unterstützen«. Begleitet wird das Plug-in-Labor deshalb von einem Expertenteam, das in verschiedenen Vorträgen und Workshops die neusten Forschungsergebnisse im Kontext der Digitalisierung für den Mittelstand weitergibt, z. B. zu digitaler Produktentwicklung, Produktion und Smart Products. Auch das Business Innovation Engineering Center BIEC des Fraunhofer IAO ist an der Programmgestaltung beteiligt, da es als Transfer- und Entwicklungszentrum besonders viel Erfahrung in der Unterstützung mittelständischer Unternehmen bei der digitalen Transformation einbringen kann. Mit CODE_n als Träger des de:hub future.industries kann das Team auf ein vom Bundeswirtschaftsministerium etabliertes Digitalisierungsnetzwerkes mit über 5000 Partnern zurückgreifen. Durch die Verknüpfung von wissenschaftlicher Expertise mit der Fachkompetenz der (Co-)Veranstalter und dem Know-how der regionalen Unternehmen können neue Impulse für die jeweiligen Aufgabenstellungen vor Ort entstehen.
Advanced Systems Engineering (ASE): Produktentwicklung in der nächsten Phase
Um dem Wandel zu autonomen, interaktiven und dynamisch vernetzten Produkten mit steigendem Software- und Serviceanteil erfolgreich zu begegnen, müssen sich die Unternehmen den verändernden Marktbedingungen anpassen. Damit Produkte, Software und Dienstleistungen weiterhin profitabel entwickelt werden können, sind neue Anstrengungen im Engineering erforderlich. Das Leitbild Advanced Systems Engineering (ASE) soll Unternehmen dazu befähigen, komplexe sozio-technische Systeme modellbasiert und unter Zuhilfenahme innovativer Technologien zu entwerfen. ASE steht damit für eine neue Perspektive in der Planung, der Entwicklung und dem Betrieb von komplexen Systemen. Das »Mobile Plug-In Labor« macht die Technologien und Möglichkeiten eines ASE-gestützten Produktentwicklungs- und Produktionsprozesses in anschaulichen Schritten erlebbar.
Tourdaten
- 20. - 21.9.2021 Stuttgart (ADEsummit 2021)
- 22. - 24.9.2021 Künzelsau
- 27. - 28.9.2021 Pforzheim
- 29.9. - 1.10.2021 Reutlingen
- 4. - 5.10.2021 Offenburg
- 6. - 8.10.2021 Freiburg
- 11. - 12.10.2021 Ulm
- 13. - 15.10.2021 Friedrichshafen
Weitere Infos und die Anmeldungen für die einzelnen Standorte werden ab September auf einer seperaten Website zur Verfügung stehen: https://www.digitalisierungstour-bw.org/