Jedes Jahr haben Interessierte die Möglichkeit, auf dem Ars Electronica Festival im österreichischen Linz Kunst in Verbindung mit Wissenschaft, Technik und gesellschaftlichen Themen zu erleben. So kann man beispielsweise der Frage nachgehen, inwieweit Kunst durch reine Gedankenkraft entstehen kann. Im Rahmen der Fraunhofer-Ausstellungsreihe »Wissenschaft und Kunst im Dialog« kann man sich im Ars Electronica Center in Linz schon seit Längerem das künstlerische Forschungsprojekt »BRAINPALACE – BRAINPATTERNS: Macht und Muster der Gedanken« ansehen. Ziel ist es, eine Licht- und Klanginstallation zu entwickeln, die die Hirnaktivität von zwei Personen raumgreifend erlebbar macht. Die Teilnehmenden erhalten durch die Kunstinstallation eine Rückmeldung über ihre Synchronizität zueinander und können diese aktiv in Einklang bringen. An dem Projekt beteiligt sind neben dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und dem Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM auch die Münchner Lichtkünstlerin Tatjana Busch, die Berliner Medienkünstler »ATELIER E«-, bestehend aus Christian Losert und Daniel Dalfovo, STATE Studio Berlin, sowie Dr. Laura Kaltwasser vom Berlin School of Mind und Expertin für BCI Anwendungen Erika Mondria, Universität Linz.
Seien Sie ein Teil des Erlebnisses
Das Team »Applied Neurocognitive Systems« des Fraunhofer IAO lässt dabei neurowissenschaftliche Erkenntnisse und Methoden der Künstlichen Intelligenz in das Forschungsprojekt einfließen. Bei der Ars Electronica, die vom 7. bis 11. September 2022 in Linz stattfindet, können Interessierte die Installation live erleben und sich gerne als Probandinnen und Probanden bewerben. Die Live-Messungen und Demos finden während des Festivals täglich zwischen 11:30 und 12:30 Uhr sowie zwischen 15:30 und 16:30 Uhr statt. Dabei werden pro Session zwei Personen, die sich im Vorfeld beworben haben, als Probandinnen und Probanden zugelassen. Sie können in eine immersive, interaktive Welt eintauchen und über Steuerelemente einer Gehirn-Schnittstelle, dem sogenannten Brain-Computer-Interface BCI, die Lichtinszenierung beeinflussen. Das Forschungsteam des Fraunhofer IAO interessiert hierbei unter anderem, inwieweit sich die beiden in einem synchronen Zustand befinden und welche Ähnlichkeiten in den Hirnwellen zu verzeichnen sind. Das Berliner Studio ATELIER E übersetzt die Hirnströme als Neurofeedback in Echtzeit in eine Licht- und Klanginstallation. Ravi Kanth Kosuru, Projekbeteiligter am Fraunhofer IAO, ist fasziniert von den Wechselwirkungen zwischen Kunst und Wissenschaft: »Kunst und Forschung sind in meinen Augen nicht streng getrennt – Kunst bietet flexible Spielräume, um Antworten auf Fragestellungen der Forschung zu finden« so Kosuru. Der Wissenschaftler möchte im nächsten Schritt eine Interaktion zwischen mehr als zwei Personen aufsetzen und erforschen.
Interessiert an einer Teilnahme? Dann schreiben Sie bitte bis zum 6. September 2022 eine E-Mail an Ravi Kanth Kosuru (ravi-kanth.kosuru@iao.fraunhofer.de)