Um eine exzellente Fachkräftequalifizierung entlang der gesamten Batterie-Wertschöpfungskette aufzubauen, starteten neun baden-württembergische Akteure aus Forschung, Bildung und einem Innovationscluster zum 1. April 2023 ein gemeinsames Projekt mit dem Namen »Qualifizierungsmaßnahmen Batterieökosystem Baden-Württemberg«, kurz QualiBattBW. Ziel ist es, den Standort Baden-Württemberg und Deutschland durch die Vernetzung der Akteure nachhaltig zu stärken und eine exzellente und ausreichend große Basis an Fachkräften entlang der Wertschöpfungskette der Batterie aufzubauen. Denn die Elektrifizierung des Antriebsstrangs, egal ob beim Pkw, leichten Nutzfahrzeug oder beim schweren Lkw, verändert den Wirtschaftsstandort Deutschland und speziell die stark von der Automobilwirtschaft geprägte Region Baden-Württemberg mit ihren zahlreichen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). »Aktuell werden große Investitionen in die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Batteriezellfertigung getätigt, um die Kompetenzen entlang der gesamten Batterie-Wertschöpfungskette aufzubauen«, sagt Franz Loogen von der Landesagentur e-mobil BW, die das Vorhaben koordiniert. »Damit steigt der Bedarf an qualifizierten Mitarbeitenden in den Unternehmen. Genau hier setzt QualiBattBW an und entwickelt Qualifizierungsmaßnahmen für die baden-württembergische Automobilindustrie und das Kfz-Gewerbe.«
Einbeziehung von kleinen und mittleren Unternehmen
Die Projektpartner von QualiBattBW erarbeiten ein modulares und flexibel einsetzbares Qualifizierungsangebot und werden Wirtschaft, Wissenschaft und den Bildungsbereich im Ökosystem der Batterie eng miteinander verzahnen. Die komplexen inhaltlichen Sachverhalte des Themengebiets werden auf eine verständliche und anschauliche Art und Weise mit entsprechenden Lehrmethoden vermittelt. Zudem sind Industrie, Verbände und Sozialpartner aus Baden-Württemberg über eine assoziierte Partnerschaft eingebunden und sorgen für eine Breitenwirkung in den Unternehmen und bei den Beschäftigten.
Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO verantwortet im Projekt die Ermittlung der Qualifizierungsbedarfe und -profile sowie die Erprobung und Evaluierung der erarbeiteten Qualifizierungskonzepte. Außerdem gehören das Definieren und Entwickeln der Lerninhalte zu dem Grundlagen- sowie Vertiefungsmodul »Märkte und Geschäftsmodell« zu seinen Aufgaben. Das Forschungsteam arbeitet auch an der Entwicklung der Bildungsmaßnahmen, didaktischen Konzepte, Lernarrangements und Lernmedien mit.
Batterie-Kompetenz-Trio: Forschung, Bildung und Innovation
Im Projektkonsortium haben sich sieben Forschungseinrichtungen, zwei Bildungsträger und ein Innovationscluster zusammengefunden. Sie bilden ein Batterie-Kompetenz-Trio. Das Projekt wird durch die Landesagentur für neue Mobilitätslösungen und Automotive, e-mobil BW, koordiniert.
QualiBattBW - Forschungseinrichtungen:
- Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO
- Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
- Hochschule Heilbronn
- Karlsruher Institut für Technologie (KIT) – KIT Batterietechnikum (IAM, wbk, ETI)
- Institut für Photovoltaik (ipv) der Universität Stuttgart
- Technische Hochschule Ulm (THU)
- Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW)
QualiBattBW - Bildungsträger:
- Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e. V. (Biwe-Gruppe)
- Technische Akademie für berufliche Bildung Schwäbisch Gmünd e. V.
QualiBattBW - Innovationscluster:
- Cluster Elektromobilität Süd-West
Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) über fünf Jahre mit 7 127 581 Millionen Euro gefördert und wurde im Rahmen des BMWK-Förderaufrufs »Förderung von Qualifizierungsmaßnahmen für die Batteriezellfertigung« entwickelt. Insgesamt sollen sechs Weiterbildungscluster im Batteriebereich in ganz Deutschland durch das BMWK bewilligt werden. Darin sind über 50 Einrichtungen vertreten. Die BMWK-Förderung wird voraussichtlich über 40 Millionen Euro betragen.