KI Studios –Erlebniswerkstätten für die partizipative Gestaltung betrieblicher KI-Anwendungen

Neben der ökologischen Transformation und dem demografischen Wandel verändert insbesondere die digitale Transformation die Arbeitswelt und die Gesellschaft tiefgreifend. Die Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) in Betrieben bringt Chancen aber auch neue Herausforderungen mit sich. Es ist wichtig, den technologiebedingten Wandel so zu gestalten, dass die Potenziale für die globale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, für die Abfederung des Fachkräftemangels und für die Verbesserungen der Arbeitsqualität voll ausgeschöpft und gleichzeitig die Risiken vermieden werden. Hierfür ist eine Beteiligung der Beschäftigten und ihrer Interessenvertretungen von entscheidender Bedeutung.

Ziel des Projekts

Ziel des Projekts KI-Studios ist es, Beschäftigte und deren Interessensvertretungen aller Branchen und deutschlandweit über die Möglichkeiten, Einsatzgebiete und Grenzen von Künstlicher Intelligenz (KI) zu informieren und dazu zu befähigen, die Einführung der Technologie aktiv und konkret mitzugestalten. Denn nur, wenn ihre Perspektiven bei der Entwicklung berücksichtigt und ihre Fragen zu Themen wie Arbeitsplatzsicherheit, Überwachung und Datenschutz oder Arbeitsverdichtung und Autonomie überzeugend beantwortet werden, entstehen Systeme, die eine echte Unterstützung im Arbeitsalltag sind und denen die Beschäftigten vertrauen können. Damit ist Partizipation bei der Gestaltung von KI eine zentrale Voraussetzung für eine erfolgreiche, effiziente und nachhaltige Nutzung von KI in den Unternehmen.

Vorgehen

Um die Beschäftigten bei ihrer Auseinandersetzung mit KI zu unterstützen und ihre Mitgestaltung betrieblicher KI-Anwendungen zu fördern, setzen die KI-Studios auf anschauliche Anwendungsbeispiele aus der Arbeitswelt von heute und morgen. Mit Hilfe von eigens für das Projekt entwickelten interaktiven Demonstratoren können die Beschäftigten in KI-Studios realistische Arbeitssituationen erleben und direkt erfahren, wie KI sie im Arbeitsalltag unterstützen kann. Dabei stehen ihnen in begleitenden, wissenschaftlich fundierten Workshops ein Projektteam aus erfahrenen Trainerinnen und Trainern zur Seite, die ihre Fragen beantworten, ihre Eindrücke einordnen und ihre Kompetenzen für die Mitgestaltung von KI-Systemen stärken.

Ein Angebot für Unternehmen aller Art in ganz Deutschland

Die KI-Studios sind auf Wirkung in der Breite ausgerichtet. Während der Projektlaufzeit bis Ende 2024 entsteht ein deutschlandweites Netzwerk aus stationären KI-Studios. Zwei KI-Infomobile bringen die Demonstratoren außerdem direkt zu den Beschäftigten in die Betriebe. So werden Beschäftigte aus rund 2300 Betrieben aller Branchen mit einem Fokus auf kleine und mittelständische Unternehmen erreicht.

Mit der Eröffnung des ersten KI-Studios am 12. September 2023 im PionierHUB des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO im Werksviertel-Mitte in München durch Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, steht das Angebot interessierten Unternehmen zur Verfügung. Zeitgleich macht sich das erste von zwei KI-Infomobilen auf den Weg, geplant sind in den kommenden Wochen unter anderem die folgenden Stationen:

  • 21. September 2023: EMO Messe Hannover (Messe der Produktionstechnologie in Niedersachsen)
  • 28. September 2023: BAuA Dortmund (Veranstaltung mit Zukunftszentrum KI Nordrhein-Westfalen)
  • 20. und 21. November. 2023 Digitalgipfel Jena, Thüringen

Betriebe, die das KI-Studio in München oder das KI-Infomobil nutzen möchten, können sich ab sofort unter der Adresse ki-studios@iao.fraunhofer.de beim KI-Studios-Team für einen Workshop anmelden, der auf ihre individuellen Bedarfe zugeschnitten wird.

Ideenwettbewerb

Um möglichst viele Betriebe und Beschäftigte zu erreichen, werden die KI-Studios über einen Ideenwettbewerb verstärkt. Ab sofort und noch bis 16. Oktober 2023, 11.00 Uhr können sich Unternehmen, Verbände und Gewerkschaften mit einem eigenen Angebot – z. B. mit Vorschlägen für Demonstratoren oder dem Aufbau eines weiteren KI-Studios – mit ihren Netzwerken um eine Projektbeteiligung bewerben. Für die Förderung innovativer Vorhaben stehen Mittel in Höhe von 1,0 Mio. EUR zur Verfügung. 

Der Ideenwettbewerb gliedert sich in drei Bereiche:

1. Demonstratoren: Hierunter fallen Entwicklungen und Weiterentwicklungen von Demonstratoren als realistische, niedrigschwellige und möglichst haptische Anschauungsbeispiele für die Zusammenarbeit mit KI am Arbeitsplatz, sowie deren Bereitstellung, damit sie anschließend in KIStudios benutzt werden können.

2. Betrieb eines KI-Studios mit Veranstaltungen: Aufbau und Betrieb eines stationären und/oder mobilen KI-Studios inkl. Veranstaltungsprogramm bzw. Veranstaltungstour an verschiedenen Orten bzw. in verschiedenen Betrieben

3. Sonstige eigene Ideen: Eigene Ideen zur Unterstützung der beschriebenen Projektziele, die über Entwicklung und Betrieb von Demonstratoren und Veranstaltungen in stationären oder mobilen KI-Studios hinausgehen 

Alle Projekte sollen eines oder mehrere der Projektziele von KI-Studios adressieren und dabei helfen die Projektwirkung zu maximieren:

1. Mitarbeitende und deren Interessensvertretungen informieren und sensibilisieren über Potenziale und Risiken von KI in der Arbeitswelt

2. Mitarbeitende und deren Interessensvertretungen in die Gestaltung von betrieblichen KI-Anwendungen aktiv einbeziehen

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