Das Konzept der »Mass Personalization« zielt auf die Schaffung eines nahtlosen Übergangs zu personalisierten Produkt- und Dienstleistungsinnovationen mit klarem Mehrwert für Kunden und Nutzer*innen ab. Personalisierte Produkte sollen dabei auf dem Massenmarkt rentabel und konkurrenzfähig angeboten werden. Das Leistungszentrum Mass Personalization (LZMP) in Stuttgart konzentriert sich in seiner Forschungs- und Entwicklungsarbeit auf die Bedarfsfelder Gesundheit, mit Fokus auf die Themen Pharmaproduktion, Medizintechnik und Biomedical Systems sowie Lebensräume, mit Fokus auf Innenraumgestaltung und Gestaltung mobiler Räume in Fahr- und Flugzeugen. Darüber hinaus befassen sich die beteiligten Wissenschaftler*innen mit konkreten Fragestellungen zur Umsetzung der Neuausrichtung von Prozessen, hinsichtlich der Nutzerintegration in die Produktentstehung, Potenzialanalysen der Mass Personalization, Adaption bekannter und neuer Technologien sowie der Qualitätssicherung. So sollen wichtige Impulse für Wirtschaft und Wissenschaft gesetzt werden. Dazu tragen die Ergebnisse aus 14 bisher geförderten Projekten bei, die durch ihre Übertragbarkeit auf unterschiedliche Branchen das Potenzial des Leistungszentrums vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) in Baden-Württemberg widerspiegeln. Die zweite Förderphase ist nun abgeschlossen und die von Land und Fraunhofer geförderte Transfereinrichtung zieht zu diesem Anlass Bilanz: Die Zahl der Industriepartner wurde von anfangs 22 auf 69 gesteigert, der erwartete Ertrag aus Industrieprojekten erneut deutlich übertroffen.
Lebensräume der Zukunft gestalten
Im Bedarfsfeld Lebensräume beschäftigte sich das Forschungsteam des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und des Instituts für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement IAT der Universität Stuttgart mit der Ausgestaltung von Innenräumen in Gebäuden oder Fahrzeugen. Mit dem Projekt »Air Time − responsive air mobility concept« entwickelte das Team einen Passagierraum für ein Flugtaxi der Zukunft, welcher durch Anpassung von Form, Materialität und erlebnisunterstützenden Einflüssen auf die emotionalen Bedürfnisse des Fluggastes reagiert. Durch die Arbeiten der Pilotphase und der nun abgeschlossenen zweiten Förderphase des LZMP können die entsprechenden Vorarbeiten dabei auch KMU zugänglich gemacht werden, die später z. B. als Zulieferer entsprechende Technologien bereitstellen und Vorreiter in diesem Markt sein können.
Mit der Entwicklung von »Josy«, einem interaktiven Begleiter als soziales Device, konnte ein Team des Leistungszentrums vor allem in den Zeiten von Lockdowns und Vereinsamung aufgrund der Covid-19-Pandemie einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung von Lebensräumen leisten und den Begleiter bis zur Prototyp-Reife entwickeln.