Wie und was wir essen entscheidet mit darüber, wie wir unseren Planeten und unsere Zukunft gestalten. Eine wachsende Bevölkerung zu ernähren, gesunde Lebensmittel für alle Gesellschaftsschichten zu produzieren und dabei unsere Ressourcen zu erhalten, gehören zu wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit. Vor diesem Hintergrund stehen Lebensmittelsysteme und kulturelle Praktiken im Umgang mit Ernährung auf dem Prüfstand. Vom 15. bis zum 27. September 2020 haben Interessierte nun die Gelegenheit im Museum für Naturkunde in Berlin weiter in das Thema einzutauchen und mögliche »Zukünfte der Ernährung« kennenzulernen.
Aus der Wissenschaft in die Ausstellung: From Fact to Artifact
Mit dem Projekt »Food Fictions« geht das Center for Responsible Research and Innovation (CeRRI) des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO der Frage nach, wie nachhaltige Lebensmittelsysteme und Esskulturen von morgen gestaltet werden können und zeigt spekulative Entwicklungen einer nahen Zukunft auf. Forschungsziel des Projekts ist es, designbasierte Methoden für partizipative Wissenschaftskommunikation im Bereich Lebensmittelinnovationen zu erproben. Die Zukunftsszenarien beruhen auf wissenschaftlicher Grundlage: Forschende aus vielfältigen Disziplinen rund um Ernährung fungierten als Patinnen und Paten für die Szenarien. Ihre Forschungsthemen und Ergebnisse wurden in fünf Szenarien in spekulative Objekte übersetzt, um sie gesellschaftlich zugänglich zu machen. Die fünf Szenarien sind: »Urban Food Market«, »Responsible Meat«, »Forest Gardening«, »Open Source Alge« und »Bacterial Food«.
Auf den Geschmack kommen: Beteiligung ermöglichen, Debatten anstoßen
Neue Formen der Beteiligung zu entwickeln ist ein zentrales Ziel des Projekts. Zu diesem Zwecke werden die fünf Szenarien in der Ausstellung und über eine Online-Plattform zugänglich gemacht. Dort sollen sie in Hinblick auf Akzeptanz und Wünschbarkeit diskutiert werden. Zudem können Interessierte im Online-Workshop »Cooking the Future« die spekulativen Zukünfte mittels essbarer Artefakte selbst testen, kosten und ihre Meinung dazu abgeben.
Wissenschaftsjahr 2020 | 21 – Bioökonomie
Wie können wir nachhaltiger leben, Ressourcen schonen und gleichzeitig unseren hohen Lebensstandard erhalten? Das Wissenschaftsjahr 2020 | 21 – Bioökonomie hält Antworten auf diese Frage bereit. Bürgerinnen und Bürger sind dazu eingeladen, im Dialog mit Wissenschaft und Forschung den Wandel hin zu nachhaltigen, biobasierten Produktions- und Konsumweisen zu diskutieren. In vielfältigen Formaten wird das Konzept der Bioökonomie mit all seinen Potenzialen und Herausforderungen erlebbar gemacht und aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD).