Die Rolle von Forschungseinrichtungen wird sich in den nächsten 20 Jahren grundlegend verändern. Nicht-Wissenschaftler*innen werden dabei im Forschungsprozess eine wichtige, wenn nicht gar zentrale Rolle spielen und ihre Perspektiven in die Forschung einbringen, um zur Gestaltung einer wünschenswerten Zukunft beizutragen. Viele Forschungseinrichtungen, vor allem Universitäten, haben sich bereits zu einer stärkeren Einbindung von Bürger*innen verpflichtet. Doch wie kann die Zusammenarbeit zwischen Forschung, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zukünftig aussehen? Zu welchen Forschungsthemen können Wissenschaftler*innen und Nicht-Wissenschaftler*innen zusammen forschen? Und welche Verantwortung hat die Forschung gegenüber der Gesellschaft?
Illustrationen und Narrationen zu Aufgaben der Forschung in Zukunft
In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Vorhaben »Transferwissenschaft« beschäftigen sich das Center for Responsible Research and Innovation (CeRRI) des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO sowie die Technische Universität Berlin mit der Gestaltung einer akademischen Fachdisziplin rund um das Thema Wissens- und Technologietransfer. Das Forschungsprojekt »Transferwissenschaft« lädt Bürger*innen im Rahmen der diesjährigen Science Week dazu ein, über die oben gestellten Fragen nachzudenken und Zukunftsvisionen gemeinsam zu gestalten. In unserem Chancendialog diskutieren Nicht-Wissenschaftler*innen in Kleingruppen über die Zukunft der deutschen Forschungslandschaft. Drei Szenarien veranschaulichen dabei mit Illustrationen und Narrationen, welche Aufgaben die Forschung in Zukunft erfüllen und welchen Beitrag Bürger*innen zur Erforschung dringender Fragen leisten können. Auch gesellschaftliche und ethische Auswirkungen von Forschung kommen zur Sprache.
Deutsches Innovationssystem aus interdisziplinärer Perspektive
Prof. Dr. Martina Schraudner (Leiterin des Fachgebiets »Gender und Diversity in der Technik und Produktentwicklung« an der TU Berlin, Leiterin des CeRRI des Fraunhofer IAO und Mitglied im Vorstand der acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften) führt in die Thematik ein. Ideen sollen zusammengefasst, diskussionswürdige Inhalte anschließend im Plenum debattiert werden. Die Ergebnisse der Veranstaltung sollen in die Forschung des Projekts »Transferwissenschaft« einfließen, ein Verbundprojekt mit dem Ziel, den Transfer von Forschungswissen zwischen den unterschiedlichen Bereichen und Akteur*innen des deutschen Innovationssystems aus einer interdisziplinären Perspektive zu beforschen und nachhaltig zu stärken. Zudem sollen die Ergebnisse an Entscheidungsträger*innen in Politik und Wissenschaft weitergeleitet werden.